Ich erinnere mich gern an das letzte Album von SETTLEFISH namens "Dance A While, Upset" aus dem Jahr 2003, weil es eine angenehme Überraschung von einer Band war, die ich bis dato nicht kannte. Die Band ist so gut, dass sogar das renommierte Deep Elm-Label auf die Band aus Bologna aufmerksam geworden ist und seitdem die Alben veröffentlicht.
In Europa laufen die Veröffentlichungen allerdings über das italienische Unhip-Label. "Dance A While ..." jedenfalls war eine tolle Mischung aus weitschweifigen, aber äußerst lässigen Songs, und kürzeren, knackigen, verschachtelt und mit schrägen Gitarren, aber dennoch eingängig.
Auf diesem Album erkenne ich SETTLEFISH eindeutig wieder, und das ist gut so, dennoch gibt es einen auffälligen Unterschied. Auf dem Vorgänger brauchte die Band für zehn Songs noch knapp eine Stunde, diesmal sind es fünfzehn in unter vierzig Minuten.
Das offenbart eine völlig neue Herangehensweise an Musik, scheinbar ist die Geduld beim Songschreiben einer - im besten Sinne - Sammlung an Fragmenten und Ideen gewichen, wie bei einem vertonten Notizbuch.
Das soll nicht heißen, dass die Songs unfertig klingen, sie kommen eben nur schneller auf den Punkt. Der erste und der letzte Song fallen dabei mit Spielzeiten von über sechs Minuten etwas aus dem Rahmen, besser gesagt, sie bilden den Rahmen für den Mittelteil des Albums, der kompakt und aus einem Guss wirkt, aber zugleich abwechslungsreich und wuselig ist.
Insgesamt ein schönes, rundes Werk, und sehr eigenständig. Sortiert es unter Post-Hardcore ein, wenn ihr wollt. (38:37) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Simon Brüggemann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Christian Maiwald
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Christian Meiners