Ich habe versucht, mir zumindest einen phänomenologischen Zugang zu CHOAZE ONE zu erarbeiten. Nun, inhaltlich kann ich mich mit den Texten durchaus anfreunden. CHAOZE ONE geht es nicht um diesen Battle-Rap-Scheiß, hier steht deutscher HipHop noch in der politischen und agitatorischen Tradition von ADVANCED CHEMISTRY oder FREUNDESKREIS, passt auch musikalisch in diese Richtung (und genau das ist mein Problem, warum ich mir das nicht so recht anhören kann).
Doch so schön die Utopien von einer gewaltfreien Welt klingt, so unbedarft kommt dann leider die Solidarität mit der EZLN daher, und so sehr große politische Ziele gefordert werden, so findet sich der Tiefgang doch leider nur in den persönlichen Texten.
Ganz anders der Ansatz bei C.R.A.C (gesprochen: CRASS - das lässt ja auch auf große Vorbilder und politischen Anspruch schließen). Hier tritt der revolutionäre Gestus hinter der Musik zurück, der HipHop ist mehr von Soul im Allgemeinen und Tracy Chapman im Besonderen geprägt.
Auch wenn ich sonst kein großer Fan von HipHop bin, kann ich mir das wenigstens anhören.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Chris Wilpert