Bereits im vergangenen Jahr präsentierten die Dänen DEADNATE den ersten Teil der beiden „The North Sea“-EPs, der nun mit dem zweiten Teil vervollständigt und in digitaler Form auch als zusammenhängendes Album veröffentlicht wurde. Was hinsichtlich optischer Gestaltung zunächst verhältnismäßig unspektakulär und unscheinbar wirkt, entpuppt sich nach dem Betätigen der Play-Taste als musikalischer Wirbelsturm. Wer straight durchgespielte 4/4-Takte bevorzugt, braucht sich gar nicht erst mit „The North Sea“ befassen, denn die Band versteht sich darauf, Musik zu schreiben, die nach Aufmerksamkeit verlangt, um in Gänze erfasst zu werden. Irgendwo zwischen GOJIRA und mittleren MASTODON lässt sich das Schaffen der Dänen einordnen, das mit einer ziemlich schroffen Kante versehen ist, die am ehesten an melodischen Death Metal denken lässt. Manche Gitarrenparts hätten so zum Beispiel auch auf „Reinkaos“ von DISSECTION eine gute Figur abgegeben. Interessant auch das Wechselspiel der beiden Sänger/Shouter, die ihrerseits alle Register beherrschen. Es wird gegrowlt, kehlig gebrüllt und clean gesungen, wobei sich die verschiedenen Stimmfarben optimal ergänzen. Wäre jetzt der Sound noch eine Spur bissiger, dann hätten wir hier eine optimale Vorstellung. Aber auch so sind diese beiden EPs absolut zu empfehlen.
© by Fuze - Ausgabe #94 Juni/Juli 2022 und Rodney Fuchs
© by Fuze - Ausgabe #92 Februar/März 2022 und Florian Auer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #162 Juni/Juli 2022 und Jens Kirsch