Eigentlich macht er doch alles richtig. Darren Richard schart bei PINETOP SEVEN um seine Songs eine mal mehr, mal weniger ausladende Runde von Mitstreitern, die auf ihren akustischen Instrumenten seine Songs meistens angenehm umschmeicheln.
Leider hat er nicht die besten Songs im Gepäck und so verpuffen einige schöne Instrumentierungen und Arrangements. Im ersten Moment erinnert Richard nicht unwesentlich an Mark Kozelek, er knödelt sich aber manchmal in theatralische Wendungen hinein, die unangenehm an Musicals erinnern.
In "A Mouthful Of Expensive Teeth" zum Beispiel stehen seinen schönen Ansätzen dick aufgetragene, kitschige Momente (die Becken!) gegenüber, die jede herbstliche Melancholie verpuffen lassen.
Direkt im Anschluss entschädigt er den Hörer aber mit dem schönen "June" und seinen Marimbas und Vibraphoneinsprengseln. Sein Einsatz des Vibraphons erinnert mich an Tim Buckleys "Dream Letter - Live in London"-Album, und das ist ein Kompliment.
Trotzdem bleibt sein Album zu uneindeutig zwischen herbstlicher Stimmung und zurückgenommenen Songwriting auf der einen Seite und zu glatten Arrangements und theatralischen Momenten auf der anderen hängen.
(47:35) (05/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #28 III 1997 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Christian Maiwald