Dass schwedische Bands beziehungsweise generell Bands aus nordischen Gefilden zu einer speziellen Form von Melancholie neigen, ist nichts wirklich Neues, und zeigt sich auch deutlich bei SURROUNDED, die 2003 ihr Debüt "Safety In Numbers" noch auf Deep Elm veröffentlichten.
Bei den Schweden, die sich hier quasi als Emo-Version von LAMBCHOP oder den FLAMING LIPS präsentieren, hängen die emotionalen Gewitterwolken recht tief, was aber durchaus gut zum spaceigen, orchestral arrangierten Dreampop der aktuellen Platte passt, der ebenfalls Einflüsse von Neil Young bis SEBADOH oder BUILT TO SPILL aufweist.
Enttäuscht könnten hier allerdings all diejenigen sein, die ihren emotionalen Indierock gerne in Form eruptiver Entladungen genießen, denn SURROUNDED bewegen sich eher im Feld gepflegter, leiser Sophistication, wo die Höhepunkte sich nicht gerade aufdrängen.
Und so bleibt es unter dem Strich bei der Einschätzung, dass "The Nautilus Years" eine sehr schöne, stilistisch elegante Platte ist, deren angepeilte Emotionalität im kunstvoll gestrickten Dickicht cleverer Pop-Zitate etwas zu sehr untergeht, was eventuell auch an dem dünnen Stimmchen des Sängers liegen mag, ebenfalls ein Kritikpunkt von Herrn Maiwald in seiner Besprechung von "Safety In Numbers".
Es gibt tatsächlich spannendere Platten. (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Christian Maiwald
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Thomas Kerpen