Der Release des zweiten Albums der Band aus San Francisco wurde im April/Mai von einer Deutschlandtour begleitet, und da mir schon das Debüt "Meat The Weegs", das letztes Jahr ebenfalls auf dem New Yorker Label Hungry Eye erschienen war, sehr gut gefallen hatte, war ich auf "The Million Sounds Of Black" richtig gespannt.
Und was soll ich sagen, der Vierer lebt auch hier wieder seinen Hang zu ganz eigenwilligen Sounds voll aus, gerät mit seinem Synthie-Einsatz und vielfältiger Bezugnahme auf die späten Siebziger natürlich etwas in Retro-Verdacht.
Doch spätestens nach zwei, drei Songs ist klar, dass man im Hause WEEGS zwar sicher Platten von TUXEDOMOON, PERE UBU, RESIDENTS, DEVO und SUICIDE besitzt, mit dem Konzept von "No-Wave" vertraut ist, aber doch einen eigenen Kopf hat und sich, was beim Debüt noch nicht immer ganz so klar war, denkbar weit entfernt von hippem Dance-Punk-Crap bewegt, viel düsterer und reduzierter ist ("Hot dog stand") und wohl eher was mit Individualisten wie den PHANTOM LIMBS oder APES gemeinsam hat.
Treibende Beats treffen auf mal seltsam zuckende, mal flächige Orgel- und Synthie-Sounds, darunter schleppt sich ein kaputter Beat dahin, der Gesang ist mal fies und quenglig, mal hektisch, und ich ertappe mich dabei, auch mal an ALIEN SEX FIEND gedacht zu haben ("Transmission futile" hat ganz klar was von "Ignore the machine").
"Like some freak-beat psych band gone horribly wrong", kommentiert das Label das, und trifft damit ins Schwarze. Lustig: der Titelsong mit seinen 46:19 ... (72:08) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Joachim Hiller
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