ANGELA DESVEAUX

The Mighty Ship

"Wandering Eyes", das 2006er Debüt der Kanadierin Angela Desveaux, hatte mich mit seinem verpoppten Alt. Country extrem begeistern können, was ich vom Nachfolger "The Mighty Ship" halten soll, weiß ich gerade auch nicht.

Die traditionellen Country-Elemente sind einem laschen, folkigen Indierock gewichen, der überwiegend mehr Pop als Rock ist. Eindeutig mehr Sheryl Crow als Neko Case diesmal. Jetzt werden manche sagen: Alter, die gefällt dir doch auch.

Ja, aber die reicht mir dann auch in dieser Form, und deswegen hatte ich Angela Desveaux auch nicht in erster Linie gemocht. "The Mighty Ship" ist eigentlich kaum noch als wirkliches Country-Album zu bezeichnen, da hilft auch die größte Toleranz in diesen Dingen nichts.

Dafür ist Desveaux hier zu einer weiteren deprimierenden Neo-Folk-Sängerin mutiert, die ihre Songs zwar immer wieder mit interessanten Nuancen anreichert, aber mir einfach zu viel Begräbnisatmosphäre verbreitet.

So ein geschmackvolles Begräbnis würde man sich zwar durchaus wünschen, aber den Blues hole ich mir dann doch lieber bei anderen Leuten. Keinesfalls eine schlechte Platte, nur nicht das, was ich erwartet habe, und nichts ist schlimmer als eine übelst torpedierte spezielle Erwartungshaltung.

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