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THE MAGIC CHRISTIAN

Der amerikanische Autor Terry Southern, der in New York City Teil der Beat Generation war (in der ersten deutschen Ausgabe von Burroughs’ „Naked Lunch“ findet sich ein Nachwort von ihm) und in London die Swinging Sixties miterlebte, dürfte ihn Deutschland weitestgehend in Vergessenheit geraten sein, wobei seine Bücher „Candy“ (1959) oder „Blue Movie“ (1970) sogar ins Deutsche übersetzt wurden. Auf dem Cover des BEATLES-Albums „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ steht Southern übrigens in der zweiten Reihe. Southern, dessen Schaffen von einem schwarzhumorigen und absurden Stil geprägt war, betätigte sich in den Sechzigern auch als Drehbuchautor und war an Filmen wie Kubricks „Dr. Seltsam“, der Bond-Parodie „Casino Royale“ oder „Easy Rider“ beteiligt. 1968 verfilmte Christian Marquand dann ohne Southerns Beteiligung dessen anarchische Sex-Groteske „Candy“ als wilden psychedelischen Trip, die zwar in Deutschland im Kino lief, aber nie auf VHS oder DVD erschien. Zwei Jahre später entstand unter der Regie von Joseph McGrath eine Adaption von Southerns Buch „The Magic Christian“ von 1959. Neben McGrath und Southern waren auch Hauptdarsteller Peter Sellers sowie John Cleese und Graham Chapman (beide sind auch kurz im Film zu sehen) am Drehbuch beteiligt. 2017 erschien der Film schon mal in bescheidener Qualität auf DVD und wurde jetzt deutlich verbessert auf Blu-ray veröffentlicht. In dieser etwas verworrenen und episodenhaften bizarr-klamaukigen Abrechnung mit dem Kapitalismus spielt Sellers den exzentrischen Milliardär Guy Grand, der zu Beginn einen Obdachlosen (Ringo Starr) adoptiert. Beide machen sich dann zusammen auf, um zu beweisen, dass man mit Geld alles und jeden kaufen kann, als quasi erzieherischerer Auftrag, wo ihnen auch Christopher Lee im Dracula-Outfit über den Weg läuft.