Der große alte Mann des Power-Pops ist zurück. 26 Jahre nach seinen US Top 20 Hit "I´m on fire" beglückt uns Mr. Twilley noch immer mit seiner unnachahmlichen Mischung aus straightem Rock, der geradezu für eine höhere Rotation bei besseren Radiostationen geschaffen ist und klassischem Power-Pop.
"The Luck" hat seine Wurzeln sicherlich in den Siebzigern, dem Jahrzehnt, in dem Dwight seine größten Erfolge feiern durfte. Seine Qualitäten als Songwriter sind unbestritten und dies beweist er hier einmal mehr auf das Eindrucksvollste.
Lediglich mit der Produktion der 16 neuen Songs habe ich, wie auch schon bei den meisten ihrer Vorgänger, große Probleme. Zu steril, Mainstream orientiert und irgendwie mit zu wenig Pepp werden die Songs präsentiert.
Richie Podolor, der Produzent alter Rock-Legenden wie STEPPENWOLF und THREE DOG NIGHT, hätte meiner Meinung nach seine Finger von den Pegeln lassen sollen. All dies ändert aber nichts an dem einfach großartigen Songmaterial, das die schwierige Gradwanderung zwischen unerträglichem Rock Nichts und perfekter Pop-Musik mit Auszeichnung gemeistert hat.
Natürlich ist "The Luck" keine Platte, die exzessiv abgefeiert werden wird. Dies ist schon, ob ihrer Nähe zum so ungeliebten Mainstream kaum möglich. Dennoch aber wird wohl ein jeder, der einen guten Song zu schätzen weiß, einräumen müssen, dass Stücke wie "I wanna live", "The luck" oder "Remedies" einfach irgendwie hängen bleiben.
Ein Anspruch, den übrigens auch die REMBRANDTS innehaben, denn deren "I´ll be there for you", Titelsong der US-Sitcom "Friends", ist ein echter Kracher, doch das scheint niemanden zu interessieren.
Unglaublich. Und das musste mal gesagt werden. Bleibt mir dann letztlich die erbauliche Erkenntnis, mit der Anschaffung von Twilleys neuem Album absolut richtig gelegen zu haben. Schlicht und schön.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #46 März/April/Mai 2002 und Ritchie Apple