THE INNKEEPERS

Mit seinem dritten Spielfilm „The House Of The Devil“ von 2009 hatte Ti West anschaulich sein Faible für oldschooligen, um Atmosphäre bemühten Horror unter Beweis gestellt, eine deutliche Hommage an die Genreklassiker der Siebziger und Achtziger, was wegen des Verzichts auf billige Schockeffekte wahrscheinlich nicht den Sehgewohnheiten eines jüngeren Kinopublikums entsprach.

Im selben Jahr entstand auch „Cabin Fever 2: Spring Fever“, die Fortsetzung zu Eli Roths völlig überbewertetem Spielfilmdebüt, bei der West allerdings schnell seinen Namen wieder zurückzog wegen massiver Eingriffe der Produzenten.

„The Innkeepers“ knüpft jedenfalls wieder an „The House Of The Devil“ an und präsentiert dem Zuschauer Wests Vorstellung eines Haunted-House-Films. Genauer gesagt heißt das, dass über 100 Minuten nicht allzu viel passiert, als dass zwei nerdige Angestellte – die Asthmatikerin Claire und der Studienabbrecher Luke – eines heruntergekommenen Luxushotels, das kurz vor der Schließung steht, dort auf Geisterjagd gehen, denn natürlich sind in dem Hotel um 1800 herum schreckliche Dinge passiert.

Gerade zu Beginn ist „The Innkeepers“ eine wundervoll selbstironische Angelegenheit, bei der West mit cleveren, witzigen Dialogen und seiner zauberhaft burschikosen Hauptdarstellerin Sara Paxton eher eine eigenwillige Genreparodie gelungen ist.

Dummerweise muss ihm irgendwann jemand eingeredet haben, aus „The Innkeepers“ doch noch einen richtigen Horrorfilm machen zu müssen, was diesen bis dahin wirklich gelungenen Spukhaus-Genre-Vertreter zwar nicht komplett ruiniert, aber ihn banalen Genrekonventionen opfert.

Dafür wird man hier mit einem Auftritt der inzwischen recht mütterlich wirkenden Kelly McGillis („Top Gun“, „Der einzige Zeuge“) ein wenig entschädigt, die ja mal eine Art Sexsymbol der Achtziger war.