THE HIT - DIE PROFIKILLER

Wenn man denkt, man hat schon alles gesehen, stößt man doch immer noch auf kleine Entdeckungen wie dieses Spielfilm-Frühwerk von Stephen Frears - zuvor hat er eigentlich nur fürs Fernsehen gearbeitet -, und das noch vor MY BEAUTIFUL LAUNDRETTE und SAMMY AND ROSIE GET LAID entstand und mit John Hurt, Tim Roth und Terence Stamp ein wirklich göttliches Schauspielertrio am Start hat.

Stamp spielt den Ex-Gangster Willie Parker, der vor zehn Jahren seine Komplizen an die Polizei verpfiffen hat und seitdem in Spanien lebt. Doch sein ehemaliger Partner Corrigan macht ihn dort ausfindig, genauer gesagt die Profikiller Braddock und Myron (Hurt und Roth), die ihn nach Paris zur Endabrechnung verfrachten sollen.

Daraus entwickelt sich ein höchst skurriles Roadmovie, denn Parker sieht die Sache erstaunlich locker (Willie: I'm not scared. - Braddock: You gotta be. - Willie: Why? Cause everyone else is?) und treibt die Killer damit zur Weißglut, deren unterschiedliche Persönlichkeiten auch so schon nicht besonders harmonieren.

Denn Roth (in seinem Spielfilmdebüt) ist ein junger Heißsporn mit Punk-Attitüde, während Hurt den abgeklärten, undurchschaubaren Profi gibt, dessen stoische Ruhe immer wieder auf eine harte Probe gestellt wird.

Vor allem als das Trio auch noch eine wilde junge Spaniern mitnehmen muss, um zu verhindern, dass diese sie bei der Polizei anzeigt, die ihnen bereits in Gestalt von Fernando Rey (THE FRENCH CONNECTION) auf den Fersen ist.

Vor der sonnigen Kulisse Spaniens entwickelt sich dabei ein ungewöhnlicher, schwarzhumoriger Gangsterfilm mit metaphysischer wie psychologischer Note, eine parabelhafte Auseinandersetzung mit dem Tod, dem fast jeder der Protagonisten in irgendeiner Form im Laufe des Films in die Augen sehen muss.

Trotz des eigentlich simplen Drehbuchs gelingt Frears hier ein immer unterhaltsamer, kompakter Film ohne Längen, der gekonnt mit den Stereotypen des englischen Thrillers der 70er spielt und dabei den subtilen Witz entfaltet, den später auch MY BEAUTIFUL LAUNDRETTE ausgezeichnet hat.

Vor ein paar Jahren erschien der Film bereits schon mal bei Eurovideo, in grässlichem Vollbild und nur mit deutscher Tonspur ausgestattet. Die aktuelle Version von Kinowelt ist dafür im Kinoformat und besitzt neben der Originaltonspur auch noch einen Audiokommentar von Frears und Drehbuchautor Peter Prince.