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THE FUTURE GENERATION

China Martens

PM Press hat auf seiner Homepage eine ganze Unterabteilung für den Bereich Familie und Elternschaft reserviert. Nur konsequent, dass die Neuauflage anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Erstausgabe (nun giftgrün statt magenta) gerade hier erscheint, im zweiten Anlauf nach einer nicht vollständig geglückten Kickstarter-Kampagne über Indiegogo (rest)finanziert.

Neu ist neben der Farbe auch das von dem eigentlichen Auslöser für die Gründung des Zines, China Martens’ inzwischen fast dreißigjähriger Tochter Clover, verfasste Nachwort. Mittlerweile gibt es Internet sei Dank zahlreiche Möglichkeiten, sich schnell und unkompliziert mit Gleichgesinnten auszutauschen, die Plattform, die China als Pionierin der Mamazines mit ihrem über 16 Jahre hinweg herausgegebenen „The Future Generation“ ursprünglich schaffen wollte, braucht es heute nicht mehr.

Auch als Gebrauchsanweisung taugt das Buch nicht unbedingt, schließlich geht es um einen nur begrenzt auf deutsche Verhältnisse übertragbaren Fall einer depressiven, alleinerziehenden Mutter, die ihre Tochter unter prekären Verhältnissen in den USA großzieht.

Allerdings will es das auch gar nicht sein. Als eine Art Echtzeit-Biografie und/oder Lieferant zahlreicher Denkanstöße rund um das Elterndasein (überwiegend thematisch beschränkt auf Frau und Mutter) in Form von kollagenartig zusammengestellten Zitaten, Ideen, Essays, Beobachtungen und Bildern ist es aber durchaus lesenswert, wenn man sich seine ganz persönlichen Rosinen herauspickt.

Clover war ab Beginn der Pubertät übrigens nur noch wenig begeistert von der Veröffentlichung weiter Teile ihres Privatlebens ... Man kann es ihr nicht verdenken.