Diese DVDs machen mir Angst. Angst, weil sie ein Bild der USA zeigen, das ich so zwar irgendwie im Kopf hatte, aber nicht in dieser Ausprägung. Ich meine, wer heute einen der Idiotensender à la RTL, SAT1 oder Pro7 einschaltet, bekommt ja auch unfassbaren Mist vorgesetzt, aber man denkt doch, das sei eine Entwicklung der letzten Jahre.
Die "Ed Sullivan"-Show - in den Sechzigern wohl eine der beliebtesten Fernsehshows in den USA nahm diese Entwicklung lange vorweg, womit man mal wieder sieht, wie weit uns die USA voraus sind.
Diese Show, von der vier Folgen auf diesen beiden DVDs in kompletter Länge inklusive Werbung enthalten sind, strotzen nur so vor Banalitäten, präsentieren eine heile Welt zwischen tanzenden Hündchen, Schlagerstars und Suppenwerbung (oder war es Tee?), dass einem noch im Nachhinein Beklemmungen überkommen.
Was die BEATLES damit zu tun haben? Die waren im Februar 1964, als die BEATLES ihre so genannte "British Invasion" starteten, gleich dreimal (sowie einmal im September 1965) in der Sendung zu Gast - und über 70 Millionen Zuschauer schalteten ein.
Mit der Folge, dass ein paar Wochen später die ersten fünf Platze der US-Charts von den BEATLES belegt wurden. Im Rahmen dieser Show spielten die BEATLES, die sich mal wieder als unglaubliche Faxenmacher outen, jeweils fünf, sechs Songs live im Studio, darunter "She loves you", "I want to hold your hand", "All my loving", "Twist and shout", "Please please me", "Yesterday" und "Help!" und wow, das reißt auch 40 Jahre später noch mit und der Schock, den diese Musik beim konservativen Publikum auslöste, war ja auch nicht gering.
Alles in allem ein, nun, kulturhistorisches Dokument erster Güte.
© by - Ausgabe # und 29. März 2022
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und André Bohnensack