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VIS VIRES

The Fight Goes On

Den hohen Erwartungen an VIS VIRES nach deren Demo „The Wolves“ und den Songs der Split-EP mit KALEKO URDANGAK kann „The Fight Goes On“ mit Glanz und Gloria entsprechen. Eine Platte wie die Spätphase einer Tollwut-Infektion, manisch, beißwütig und hochinfektiös. Die dystopische Stimmung und brachiale Gewalt, die VIS VIRES durch ihre Einflüsse schaffen, schleift dich erst gnadenlos durch den Dreck einer trostlosen Einöde und reißt dir dann den Kehlkopf aus dem Hals. Zur weiteren Verortung dieser Höllenhunde aus Los Angeles erweisen sich die Orientierungspunkte LEGION 76, THUNDER & GLORY, LA INQUISICIÓN oder FUERZA BRUTA als durchaus dienlich. Ein weiterer initialer Beißreflex des Rezensenten findet sich bei den BATTLE RUINS, übliche Verdächtige, sobald Metal-Riffs zur Verfolgung von Hexen zum Einsatz kommen. Zwar ist dieser Ansatz nicht grundsätzlich von der Hand zu weisen, doch im Hinblick auf das Gesamtergebnis fällt er bei VIS VIRES aus meiner Perspektive weniger prägend aus. Im Vordergrund steht hier Durchschlagskraft, maximale Vernichtung durch schwer bewaffnete Horden, die sinnbildlich gesprochen auf 300 kg schweren CRO-MAGS-Büffeln reiten. Die in der Hölle geschmiedeten Metal-Riffs, die ich primär im Bereich NWoBHM verorten würde, dienen lediglich dem Antrieb dieser Viecher, bilden den Rahmen für ein einzigartiges Schlachtfeld, das VIS VIRES mit dieser LP hinterlassen.