Wer die Gelegenheit bekommt, in den Toilettenräumen des Allround-Genies Billy Childish eine Platte aufnehmen zu können, dem geht es nicht um Perfektion, sondern um Feeling und Authentizität. Eine Geschichte, auf die man die SINGING LOINS vermutlich ihr gesamtes Bandleben lang ansprechen wird.
Da ist es fast schon nebensächlich zu erwähnen, dass der Sänger der Band, Chris Broderick, Gedichte bei Billys Verlag Hangman Books verlegt und auch sonst sehr ausdauernd an seinem künstlerischen Fortkommen arbeitet - zur Not auch mal mit Hilfe von Haushaltsgegenständen, die man sich um den Hals hängt und darauf den Rhythmus angibt.
Die nun erschienene neunte Platte der zum Trio angewachsenen Folkband beherbergt wie gewohnt emotionale und nachdenkliche Stücke. Doch was die SINGING LOINS schon immer auszeichnete, war ihre fehlende Jammerattitüde und ein nüchterner Abstand zu den Gefühlen, über die sie sangen.
Ein Segen also für Liebhaber von Folkmusik, die eine Platte auch zweimal hintereinander hören wollen. Zugegeben - beim siebten Mal bin dann auch ich ausgestiegen. (38:17) (8)
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