DENGUE FEVER

The Deepest Lake

Es ist die Stimme, der Gesang von Chhom Nimol, der mich immer wieder verzaubert, in seinen Bann zieht: seltsam atonal, wie es typisch ist für die musikalische Tradition von Kambodscha, intoniert sie die englischen, aber auch auf Kambodschanisch, genauer gesagt: Khmer verfassten Texte.

Nimol lebt schon lange in Kalifornien, und mit ihrer vierköpfigen (kalifornischen) Band hat sie nun schon das fünfte Album veröffentlicht. Musikalisch beziehen sich DENGUE FEVER zum einen auf die von der französischen Kolonialherrschaft geprägten Pop- und Rockmusik Kambodschas, die bis zum Beginn der Terrorherrschaft der Roten Khmer in den Siebzigern ein recht starkes Eigenleben entwickelt hatte, aber auch eher typisch kalifornische beziehungsweise amerikanische Traditionen fließen ein – Garage, Surf, Psychedelic, Lounge ...

Mit englischen Texten und eher klassischem Rock’n’Roll sind DENGUE FEVER nichts Besonderes, spannend wird es immer dann, wenn Gesang und Melodien jene asiatische „Exotik“ zitieren. Klar, Asia-Pop ist ein riesiges Phänomen, wenn man wollte, könnte man tausende Bands entdecken, aber in seiner „normalen“ Machart einfach zu klebrig und kitschig, zumindest für meine Hörgewohnheiten.

In der Crossover-Version der Kalifornier allerdings wird er zu etwas Besonderem, ist enorm reizvoll und eingängig – immer wieder.