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MOUNTAIN GOATS

The Coroner’s Gambit

Erst Anfang des Jahres erschien mit „Jenny From Thebes“ auf Merge ein neues Album von John Darnielles Anfang der 1990er Jahre gegründeten Wohnzimmer-Indie-Folk-LoFi-Band THE MOUNTAIN GOATS, deren frühe Aufnahmen noch auf Kassette herauskamen. Bei „The Coroner’s Gambit“ handelt es sich allerdings nur um eine Neuauflage (als CD und LP) dieser ursprünglich 2000 auf Absolutely Kosher Records veröffentlichten Platte. Inwiefern die Platte jetzt „koscher“ ist, kann ich nicht sagen, auf jeden Fall erschien sie zwei Jahre vor „Tallahassee“, Darnielles Debüt für 4AD, auf dem die bisherige Wohnzimmer-LoFi-Band plötzlich richtig mächtig produziert klang, obwohl neben Darnielle nur Multi-Instrumentalist Peter Hughes im Studio als Musiker anwesend war, der immer noch Mitglied der THE MOUNTAIN GOATS ist. Insofern ist „The Coroner’s Gambit“ das letzte klassische THE MOUNTAIN GOATS-Album, bevor Darnielle Gefallen an einem richtigen Bandsound fand. Für ihn selbst ist „The Coroner’s Gambit“ ein Album, das er wohl besonders ins Herz geschlossen hat, mich hingegen hatten Platten wie zuvor „Nothing For Juice“ oder „Sweden“ von 1996 und 1995 mehr gepackt („The Coroner’s Gambit“ war mir damals entgangen). Aber vielleicht liegt das auch daran, dass man sich mittlerweile so an die neuen THE MOUNTAIN GOATS gewöhnt hat, dass der Weg zurück in die LoFi-Zeiten deutlich schwerer fällt.