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KIM GORDON

The Collective

Die coolste Gesangsstimme aller Frauen in der Rockmusik hatte für mich schon immer SONIC YOUTH-Bassistin Kim Gordon. Seit „Starpower“ vom 1986er „Evol“-Album war ich ihr verfallen. Sie und Thurston Moore waren ein geniales Duo – und das Ende der Beziehung beendete 2011 nach dreißig Jahren auch die Band. Und so wie die anderen drei Mitglieder – Thurston Moore, Lee Ranaldo und Steve Shelley – hatte Gordon immer schon noch andere künstlerische Projekte laufen, die nur in wenigen Fällen mit dem „typischen“ SONIC YOUTH-Sound in Deckung zu bringen waren. Was für mich auch schon bei ihrem 2019er Soloalbum „No Home Record“ ein gewisses Problem darstellte. Ich schrieb seinerzeit: „Das elektronische(re) Geplucker und Gezirpe hier, das gebe ich offen zu, spricht mich einfach nicht an. I face it: ich bin nicht die Zielgruppe, ich bin in meinem Musikkonsum zu konservativ.“ „The Collective“ macht es mir da nur bedingt leichter. Gordons markante Stimme dominiert die Tracks, die selten klassischen Songstrukturen folgen, sondern eher an mäandernde Klangskulpturen erinnern, mit allerlei Einsprengseln, synthetischen Drumbeats und Gitarren- und Bass-Schleifen ihres Hauptkooperationspartners Justin Raisen. Es ist ein unruhiges, umtreibendes Album, nicht wirklich linear, es wirkt wie ein verstörender Kurzfilm, bestehend aus Bildsequenzen einer Autofahrt durch eine nächtliche Großstadt. Ich wünscht mir, es wäre hier und da fassbarer, so wie Martin Revs Soloalben, aber einer gewissen Faszination kann ich mich auch hier nicht entziehen ... diese Stimme ...