BRAKES

The Beatific Visions CD

Ich muss gerade daran denken, dass wir dem wiederauferstanden englischen Rough Trade-Label in den letzten Jahren Platten von den STROKES, LIBERTINES und Adam Green zu verdanken haben, worauf ich, ehrlich gesagt, gut hätte verzichten können.

Umso erfreulicher ist das zweite Album der BRAKES aus Brighton, die sich aus Mitgliedern von BRITISH SEA POWER, TENDERFOOT und ELECTRIC SOFT PARADE rekrutieren und die schon alleine durch die kurze Spielzeit der Platte (elf Songs in 28 Minuten) eine angenehme, punkige Erdigkeit besitzen, die sie von den meisten anderen gerade angesagten Inselbands abhebt.

Am ehesten kommen da einem noch die überspannten ART BRUT in den Sinn, aber deren infantilen Sound setzen die BRAKES ein ziemlich erwachsenes, kompaktes Songwriting entgegen, das vor allem durch seine starken Country- und Folk-Einflüsse überrascht, aber ebenso für hübsche Popsongs und flotte Gitarrennummern in der Art der frühen SMITHS gut ist oder durchaus auch mal nach THE CLASH klingt.

Indierock, wie ich ihn mir vorstelle, der es mit humorvollen No-Sense-Nummern wie "Porcupine or pineapple?" glücklicherweise nicht übertreibt, was "The Beatific Visions" eine überdurchschnittliche Halbwertszeit bei mir bescheren dürfte.

Mit "No return" klingt die Platte dann sehr elegant BELLE & SEBASTIAN-like aus, was sicherlich nichts mit Sarkasmus oder Mimikry zu tun hat. (8)