GOBLIN

The Awakening

Gefühlt jede dritte Band scheint sich momentan auf Kraut- und Progrock zu besinnen, und in diesem Zusammenhang fällt dann auch der Name GOBLIN, die Anfang der Siebziger von Keyboarder Claudio Simonetti und Gitarrist Massimo Morante ursprünglich als CHERRY FIVE gegründet wurden.

Wahrscheinlich wären die Italiener nur eine der unzähligen namenlosen Bands geblieben, die zu dieser Zeit YES, GENESIS oder KING CRIMSON nacheiferten, hätte man sie nicht zufällig 1975 für den Soundtrack von Dario Argentos Film „Profondo Rosso“ verpflichtet, weil der eigentliche Komponist das Handtuch geworfen hatte.

Fortan hießen CHERRY FIVE dann GOBLIN und es entwickelte sich eine langjährige Zusammenarbeit zwischen ihnen und Regisseur Argento, zu dessen wichtigsten Filmen „Suspiria“ (1977), „Tenebre“ (1982) und „Phenomena“ (1985) die Band äußerst charakteristische Musik beisteuerte, aber auch noch für andere Filme des europäischen Genrekinos als Komponisten herangezogen wurde.

Das unerreichte Meisterwerk dürfte dabei „Suspiria“ sein, dessen enervierende Klänge zum Wildesten und Bizarrsten gehören, was man im Soundtrack-Bereich zu hören bekommen kann. Das italienische Label Cinevox hatte den Großteil der GOBLIN-Platten zwar in den letzten Jahren bereits als schön aufgemachte CD-Versionen auf den Markt gebracht, das heißt, langjährige Fans dürften bestens versorgt sein, allerdings bietet einem diese preislich günstige Box mit sechs Discs im Pappschuber einen guten Einstieg in das wegweisende Schaffen der Progrocker.

Neben „Profondo Rosso“, „Suspiria“ und „Tenebre“ ist hier ebenfalls der Soundtrack zu George Romeros „Dawn Of The Dead“ (1978) enthalten sowie die beiden frühen Studioplatten „Roller“ (1976) und „Il Fantastico Viaggio Del Bagarozzo Mark“ (1978).