Ein eigenwilliges Album, das mit seinem Stilmischmasch zunächst misstrauisch macht. Nein, noch eine crazy „Hardcore“-Band, die „total abgefahrene“ Elektronikparts untermischt oder gar wieder Rap-Elemente einbaut oder sonst irgendwas versucht zusammenzufügen, was aus gutem Grund längst für Scheiße befunden wurde, weil man es sich ohne Zahnspange nicht anhören kann und will, braucht niemand.
Aber „That Was Then, This Is Now“, wie die Engländer sagen, und dann kommt THE JAMES CLEAVER QUINTET daher, mit einem Viele-Worte-Namen, der nicht nach Krieg oder Lexikon klingt, sondern nach Tanzkapelle, und man ist erst verwundert und dann erstaunt, dass einen dieser Stilmischmasch aus Hardcore, Alternative Rock, metallischen Parts, Lounge-Musik (!) und Crossover-Grooves nicht abstößt, sondern fasziniert.
Irgendwie haben die es geschafft, Elemente zusammenzuschweißen, die nicht passen sollten, und so nervt die Platte nicht, nie, sondern reißt mit, macht Spaß, auch wenn man sich immer wieder misstrauisch umschaut, ob einen auch niemand beim Gutfinden beobachtet oder man gar einem großen Schwindel auf den Leim geht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Joachim Hiller