Im Hause Yep Roc hat man ja ein Händchen für Bands mit so einer gewissen Vorliebe fürs Folkloristische, das weiß man spätestens seit SOUTHERN CULTURE ON THE SKIDS. Im Falle der TH' LEGENDARY SHACK SHAKERS, die mit ihrem neuen Album zu Yep Roc gewechselt sind, erweist sich das einmal mehr, denn die Band, deren Sänger von Jello Biafra als "the last great rock'n'roll front man" bezeichnet wird, ist eine sichere Bank für Menschen, die einerseits was für den erdigen und auch surfigen Rock'n'Roll von SCOTS übrig haben, andererseits die fröhliche Polka-Stimmung bei THE WORLD/INFERNO FRIENDSHIP SOCIETY oder den Alternative Americana-Sound von SLIM CESSNA'S AUTO CLUB schätzen.
Die SHACK SHAKERS liegen irgendwo dazwischen, und ich finde, es ist an der Zeit, meine beiden hier neu gelernten Begriffe anzubringen: "delta punk" lautet der eine, "southern gothic" der andere, und was das nun im Detail bedeuten kann, erschließt sich eigentlich erst, wenn man die Scheibe hier selbst hört.
Mir gefällt's, und ich kann mir gut vorstellen, dass die Band um den die Blues-Mundharmonika perfekt beherrschenden J.D. Wilkes live absolut die Macht ist. (35:01) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Joachim Hiller