HORACE PINKER

Texas One Ten CD

Seit 1991 und damit seit der Ox-Frühzeit begleiten uns HORACE PINKER, immer wieder kreuzten sich die Wege von Band und Heft, in den letzten Jahren allerdings etwas weniger, und es war bis vor kurzem auch etwas ruhiger um die aus El Paso stammende Band um Bryan Jones, der übrigens in grauer Vorzeit, auf seinem Label Offtime die erste Single von AT THE DRIVE-IN rausgebracht hat.

"Texas One Ten", benannt nach dem Highway 110, ist das achte Album einer Band, die immer präsent war, unzählige Male in Europa und den USA sowieso getourt hat, aber nie so richtig den Durchbruch geschafft hat - warum auch immer.

An der Musik jedenfalls kann es nicht liegen, die hat sich über die Jahre nicht wirklich verändert, ist immer allerfeinster Pop-Punk gewesen und geblieben. Mit "Texas One Ten", das über einen Zeitraum von zwei Jahren im legendären Sonic Iguana-Studio von Mass Giorgini aufgenommen wurde, sind Bryan & Co.

jetzt bei Thick Records gelandet, und ich denke, das hat was damit zu tun, dass Chicago die aktuelle Homebase der Band ist. Eine etwas anachronistische Platte ist das hier, denn die Band ist sich selbst treu geblieben, folgt einem Sound, der in den Neunzigern geprägt und verfeinert wurde, neben ihnen etwa von HOT WATER MUSIC, DAG NASTY, SAMIAM, DILLINGER 4 oder JAWBREAKER, nur sind die beiden Letzteren schon lange nicht mehr und Erstere klingen nicht mehr so wie damals.

Dicht gewebte Gitarrenwände treffen hier auf wuchtiges Schlagzeug, melancholischen Gesang und feine, dezente Keyboard-Klänge. Emocore nannte man so was auch mal, lange bevor "emo" zum Schimpfwort wurde für verzärtelten Heulsusen-Pop.

Kein Album, das einen überrascht oder euphorisiert, aber eines, das Spaß macht und überzeugt, weil es so grundehrlich ist. (33:50) (7)