Der Bandname NAIROD YARG ist ein Ananym von Dorian Gray, der Protagonist aus dem einzigen Roman des irischen Schriftstellers Oscar Wilde, dessen Name sich wiederum im Albumtitel wiederfindet. Das französische Post-Punk- und Cold-Wave-Duo Sébastien Ficagna (ex-PLASTIC PEOPLE) und Rudy Centi knüpft stilsicher mit seinem dunklen Pathos an das Vorgängeralbum an, wenn auch ein Highlight wie „The rhum and me“ diesmal nicht dabei ist. Bei der Romanfigur Dorian Gray geht es um die Moralität von Sinnlichkeit, Hedonismus und Dekadenz. Vielleicht ist es eben diese Dreifaltigkeit, die NAIROD YARG in ihren Songs zelebrieren wollen. Musikalisch kann man Einflüsse von französischen Genrebands wie JAD WIO, ASYLUM PARTY, JOY/DISASTER und VARSOVIE heraushören. Die zehn Songs sind dunkel, treibend, repetitiv und kantig. Man mag ebenso die frühen BAUHAUS in den Songs erkennen, mitunter erinnert die Stimme von Sébastien an Peter Murphy, die 1980 in ihrem Klassiker „Dark entries“ die Figur Dorian Gray ebenfalls zum Thema gemacht haben. Denn Peter Murphy teilte diese Begeisterung für den Roman: „It was the first book with real substance that I chose for myself. It’s a story of great narcissism and esoteric interior, and brilliantly written. It’s a window into this personality, this Oscar Wilde chap I’d heard about. The language is so opulent. It’s a rock star’s story, really.“
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #165 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Markus Kolodziej