Jede:r, der oder die Interesse an der treibenden und herausfordernden Kraft von Metal hat, ist gut beraten, „Teloorgang“ zu hören, denn GALG ist ein absolut einzigartiges Werk gelungen. Die Lieder strahlen eine Unruhe aus, die sich nicht so sehr kompositorisch ableitet, denn sie sind repetitiv und walzen in einem hohen Maße gleichförmig vor sich hin. Die Unruhe ist gar nicht so einfach greifbar, eher ein Gefühl oder ein Bewusstseinszustand, der sich in der homogenen Musik ausdrückt. Dass die vier Stücke bis zu einer Viertelstunde dauern und dennoch keine Ermüdungserscheinungen auslösen, ist faszinierend und offenbart die Notwendigkeit, ein vor zehn Jahren aufgenommenes Album endlich zu veröffentlichen. Das unerbittliche Treiben ist von einer avantgardistischen Note umweht. Avantgarde muss hier ausdrücklich als unvirtuos verstanden werden, sondern allein im Hinblick auf die pure Tonalität, die auf „Teloorgang“ einen elementar rohen Ausdruck findet. Es erinnert an die schmerzauslösende Intensitätssteigerung, die LLNN forcieren. Man muss allerdings nicht wirklich in die Ferne blicken: die Dichte und hohe Anzahl an klanglich außergewöhnlichen, bewundernswert eigenständigen Bands aus Belgien und den Niederlanden – LETHVM, ORTEGA, TURIA, ENDLINGR seien hier stellvertretend genannt – sind beachtlich.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #175 August/September 2024 und Henrik Beeke