Singapur würde einem nicht unbedingt als Erstes einfallen für moderne (Nu-)Metalcore-Sounds. Schön, dass TARIOT sich anschicken, dies zu ändern! Das Quintett veröffentlicht mit „Drag Me To Hell“ sein Debütalbum, das es sich irgendwo zwischen Bands wie INVISIONS oder auch BETRAYING THE MARTYRS bequem macht. Dabei achtet die Band darauf, das Breakdown-Gewitter nicht allzu sehr zu strapazieren, sondern auch immer wieder neue Anreize zu schaffen. Melodische und vor allem elektronische Elemente fließen mit ein und schaffen, so wie in „Metamorph“ beispielsweise, dystopisch-futuristische Klänge, die eine gewisse Nähe zu BREAKDOWN OF SANITY nicht verleugnen können. Als Kritikpunkt müssen sie sich hier zwangsläufig eine gewisse Beliebigkeit bescheinigen lassen, denn Bands dieser Art gibt es natürlich aktuell wie Sand am Meer. Wenn aber richtig starke Songs wie „The devil inside me“ dabei herauskommen und die Scheibe als Ganzes einfach verdammt viel Spaß macht, hat die Band sehr viel richtig gemacht. Und als Debütanten bleibt ja zum Glück noch viel Zeit für die Weiterentwicklung der eigenen musikalischen DNA, und als erstes Ausrufezeichen taugt die Platte allemal!
© by Fuze - Ausgabe #100 Juni/Juli 2023 und Dennis Müller
© by Fuze - Ausgabe #100 Juni/Juli 2023 und Philipp Sigl