Das Quintett aus Singapur macht sich gerade auf den Weg, international auf sich aufmerksam zu machen. Welche Probleme und Chancen die Band dabei für sich sieht, klären wir mit den Gitarristen Aravin und Sean.
Ihr kommt aus Singapur, und ich muss zugeben, dass ich nicht viele Bands von dort kenne . Wie sieht die Metal/Punk/Hardcore-Szene dort aus?
Aravin: Die Metal/Hardcore-Szene von Singapur hat sich in letzter Zeit gut entwickelt. Im Vergleich zu dem, was es vor 15 Jahren war, als wir als Kinder zu lokalen Shows gingen oder sogar Bands sahen, die wir als Ältere hörten, erscheinen uns die Veränderungen ziemlich surreal. Es ist eine kleine Gemeinschaft, aber sie hat sich mit vielen jüngeren und wirklich talentierten Leuten, die in das Musikgenre kommen, weiterentwickelt.
Sean: Als Musiker aus demselben Land, das in letzter Zeit einige äußerst talentierte Bands hervorgebracht hat wie WORMROT, SUBSONIC EYE und FORESTS, sind wir unglaublich stolz und fühlen uns geehrt, dass wir in unserem Genre den gleichen Erfolg haben können.
Singapur ist ein multiethischer Staat – habt ihr das Gefühl, dass diese Art von „Meting Pot“-Kultur auch bei TARIOT vorhanden ist? Hat das auch einen Einfluss auf euren Sound?
Aravin: Das ist eine schwierige Frage. Wir sind alle unterschiedlicher ethnischer Herkunft in der Band und wir haben bis zu einem gewissen Grad auch unterschiedliche kulturelle Hintergründe, aber in Singapur wird es immer ein gewisses Maß an Vermischung geben. Wir neigen dazu, die Unterschiede zu akzeptieren und bestimmte Ereignisse auch gemeinsam als Band zu feiern. Wir haben sogar einen Song, in dem auf Mandarin, Malaiisch und Tamilisch gesungen wird, also hat das in gewisser Weise einen Einfluss auf den Sound. Die multikulturellen Einflüsse hier in Singapur sind relativ lebhaft, daher nehmen wir permanent ein bisschen was aus unserer Umgebung auf und das hat den Schreibprozess sicher beeinflusst.
Habt ihr den Eindruck, dass die globale Szene zu sehr auf die USA, Europa, Australien und vielleicht noch Japan ausgerichtet ist? Ich habe das Gefühl, dass Asien viel mehr zu bieten hat, als der durchschnittliche europäische Fan wahrnimmt. Gibt es Talente, die vom westlichen Publikum übersehen werden? Wie kann die asiatische Szene mehr Aufmerksamkeit bekommen?
Aravin: Die große Szene ist bis zu einem gewissen Grad von diesen Weltgegenden geprägt. Ich denke, es gibt eine Menge Bands, die hier in Asien übersehen werden.
Sean: Asien beherbergt eine riesige Menge unentdeckter Talente, und ich glaube, dass wir in den nächsten Jahren mehr von Künstlern aus dieser Region hören werden. BLOODYWOOD aus Indien haben bereits große Fortschritte gemacht und damit den Weg für andere geebnet. Ich hoffe, dass auch TARIOT sich einen Namen machen werden.
TARIOT stehen jetzt bei einem internationalen Label unter Vertrag. Wie, denkst du, verändert das eure Chancen auf dem weltweiten Markt? Erhöht das den Druck auf euch, da ihr nun mit einigen „großen Playern“ der Szene verglichen werden könntet?
Aravin: Hundertprozentig. Das ist definitiv ein Schritt nach oben für uns und hilft uns, Türen zu öffnen, die wir sonst nicht so bald hätten erreichen. können Es gibt uns eine gute Gelegenheit, der Welt zu zeigen, was wir haben und was wir können. Und was den Druck angeht? Druck ist gut. Wir lieben ihn! Er spornt uns, unser Handwerk zu verbessern, und gibt uns auch die Möglichkeit, ein oder zwei Dinge von den Großen der Branche zu lernen, wenn wir die Gelegenheit bekommen, mit ihnen auf Tour zu gehen.
Sean: Das ist nicht nur ein großer Schub für unsere Karriere, sondern auch eine Chance für uns, als Künstler und Individuen zu wachsen. Wir freuen uns darauf, die Herausforderung anzunehmen und das Bestmögliche daraus zu machen.
© by Fuze - Ausgabe #100 Juni/Juli 2023 und Dennis Müller
© by Fuze - Ausgabe #100 Juni/Juli 2023 und Philipp Sigl