TAPROOT

Blue-Sky Research CD

Mit "Blue-Sky Research" beschreiten TAPROOT neue musikalische Pfade. Wurden sie mit ihren ersten beiden Alben "Gift" und "Welcome" als neue Hoffnung im damals boomenden Nu Metal-Genre gefeiert, distanziert man sich anno 2005 deutlich von diesem Sound.

Heavy klingt man immer noch, aber inzwischen haben viel mehr Melodien und auch ein wenig Pathos, so z.B. bei "Birthday" Einzug gehalten im TAPROOT-Kosmos. Um soundtechnisch auf Nummer sicher zu gehen, hat man diesmal sogar neben Toby Wright (METALLICA, KORN) auch gleich drei Songs von Ex-SMASHING PUMPKINS-Kopf Billy Corgan produzieren lassen.

Diese fruchtbare Zusammenarbeit lässt sich dann in "Lost in the woods", "Violent seas" und "Promise" nachhören, drei insgesamt gut gelungenen Nummern des Albums. Ein gewisser Pop-Appeal lässt sich einfach nicht leugnen, so werden Indierock und große Melodien zu einem dichten Soundteppich verwoben, der kommerziell bestimmt großen Anklang finden wird.

Speziell "Promise" trägt eindeutig Corgans Handschrift, der Aufbau und die Melodiebögen des Songs sind doch ziemlich typisch. Echtes Single-Potenzial besitzt "Calling", der in mittlerem Tempo von einer routiniert wirkenden Band für die Massen gekonnt in Szene gesetzt wird.

Mir persönlich gefallen aber die Heavy-Momente des Albums besser. Dass man immer noch rocken kann, wird in meinen beiden liebsten Songs des Albums "Facepeeler" und "Blue-sky research/What's left" druckvoll unter Beweis gestellt.

Im zuerst genannten baut man schön die Spannung auf, lässt sich Zeit und ich fühle mich Stellenweise irgendwie zuerst an SILVERCHAIR erinnert, nur um dann in den harten Momenten zwischendurch an die Intensität der DEFTONES denken zu müssen.

Das hat was, ganz ehrlich. Auch der letzte Song des Albums nimmt sich Zeit. Nicht sofort wird die Rakete gezündet, mehr als anderthalb Minuten vergehen, bevor man endlich den Kopf zum intensiven, drückenden Sound schütteln kann.

Schöner Abschluss eines facettenreichen Albums, das zwar Aufgrund seiner mir insgesamt zu kommerziellen Ausrichtung wohl nicht besonders lange mein Interesse aufrechterhalten kann, aber für den Moment doch Eindruck gemacht hat.

Geschmackssache halt. (51:19) (7)