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TANGERINE DREAM

The Pink Years Albums

Für viele Leute beginnt die interessante Phase der 1967 von Edgar Froese gegründeten und als Wegbereiter der sogenannten Berliner Schule geltenden deutschen Elektronik-Pioniere TANGERINE DREAM erst mit dem Wechsel zu Virgin und der Veröffentlichung von „Phaedra“ 1974, auf dem die Band immer synthesizerlastiger wurde.

Die ersten vier Alben „Electronic Meditation“ (1970), „Alpha Centauri“ (1971), „Zeit“ (1972) und „Atem“ (1973) erschienen aber noch auf dem deutschen Label Ohr, das zwischen 1969 und 1973 eine wichtige Rolle in der Verbreitung von Krautrock spielte und Platten von ASH RA TEMPEL, BIRTH CONTROL, GURU GURU oder AMON DÜÜL veröffentlichte.

Die vier Ohr-Releases erschienen vor einer Weile auch schon als remasterte und mit Bonustücken erweiterte Editionen, eine etwas preisgünstigere Alternative bietet jetzt das 4-CD-Boxset „The Pink Years Albums“, das die Platten als LP-Replica enthält, ebenfalls remastert, aber ohne Bonusstücke.

„Electronic Meditation“ wurde damals in der Besetzung Edgar Froese, Klaus Schulze und Conrad Schnitzler (KLUSTER) aufgenommen und dürfte mit seinem experimentellen, sphärischen Psychedelic Rock dem am nächsten kommen, was man damals unter Krautrock verstand.

Ein Synthesizer tauchte erst auf dem nächsten Album „Alpha Centauri“ auf. „Zeit“, bei dem dann Florian Fricke von POPOL VUH mitspielte, wurde in England sogar von John Peel abgefeiert und steigerte den Bekanntheitsgrad von TANGERINE DREAM erheblich.

Vier immer noch sehr faszinierende und nicht zu unterschätzende Alben im Kontext von Drone- und Ambient-Musik, die im Gegensatz zu den unterkühlten, immer glatter werdenden Synthesizerklängn der späteren TANGERINE DREAM-Veröffentlichungen auch dadurch nichts von ihrem ursprünglichen Reiz verloren haben, da ihre einfallsreichen Soundscapes ähnlich wie bei den frühen KRAFTWERK noch überwiegend mit einem klassischen Instrumentarium erzeugt wurden, also mit Orgel, Bass, Gitarre, Schlagzeug, Flöte und Cello.