Es hat den Anschein, als hätte noch niemand ein Wort über WSZY verloren, weder über ihr Debüt-Tape „Gnidy“ gesprochen noch bemerkt, dass vor ein paar Wochen „Tama“ erschienen ist. Keine Reviews, kein labelseitiges Beiblatt, nicht einmal ihre CD ist auf der Homepage von Antena Krzyku vorrätig. Es gibt dort nicht einmal einen Suchtreffer. Aber auch ohne Informationen wird schnell ersichtlich, dass der polnischen Band ein sehr lässiges, treibendes Jazz-Album gelungen ist. Dem Bass ist eine andauernd zugrundeliegende Spannung anzumerken, die Blechbläser (zwei Saxophone und eine Trompete) sind die antreibenden Ideenlieferanten, akzentuierte Synthesizer-Motive bereichern den Sound. Das Schlagzeug und die Gitarre halten die exaltierteren Parts streng zusammen. Die sieben Stücke sind charmant und treibend. WSZY legen den Fokus auf Wiedererkennbarkeit und Eingängigkeit. „Tama“ ist ein direktes Album, das schnell und konzentriert zum Punkt kommt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #174 Juni/Juli 2024 und Henrik Beeke