Sowohl Nu Metal als auch Deathcore haben in der letzten Zeit ein beachtliches Revival erfahren und stehen in der Hörergunst aktuell so gut da, wie schon lange nicht mehr. Bands, die beide Extremstile kombinieren, könnten demnach gleich doppelt profitieren. So wie TALLAH, die schon mit ihrem Albumeinstand „Matriphagy“ im Jahr 2020 für beachtliche Aufmerksamkeit gesorgt haben und zumindest einen kleinen Hype vom Zaun brechen konnten. Und das aus Pennsylvania stammende Quintett hat Lunte gerochen und lässt sich nicht lange bitten. Der überwiegende Teil der 13 Tracks ist nach Angaben der Musiker noch vor den Stücken des Debüts entstanden. Doch wen stört das, wo sich das Werk doch so herrlich rücksichtslos, groovig und vorwärtsgerichtet entwickelt? TALLAH leben ihre wagemutige, unstete Kreativität kompromisslos aus und führen das fort, was Gruppen wie SLIPKNOT, KORN oder SYSTEM OF A DOWN einst salonfähig gemacht und in die (damalige) Heavy-Breite getragen haben. „The Generation Of Danger“ repräsentiert den Nucore der Neuzeit, der neben Nu Metal auch Elemente aus dem Industrial-Core, Deathcore und Chaoscore umfasst. Frontmann Justin Bonitz und Co. verstehen sich glänzend darauf, sowohl maximal extrem und unberechenbar in Erscheinung zu treten als auch gleichzeitig eine schroffe Eingängigkeit herzustellen, die TALLAH auszeichnet und vom Gros der Mitbewerber absetzt.
© by Fuze - Ausgabe #97 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Arne Kupetz
© by Fuze - Ausgabe #97 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Arne Kupetz