Wer bei S.Y.P.H. – neben ACCEPT der einzige nennenswerte Beitrag Solingens zur Popkultur – an „Zurück zum Beton“ denkt, jener aus der Frühphase der 1977 im Punk-Kontext gegründeten Band um Harry Rag, der hat sich nie vertraut gemacht mit dem späteren Werk der Formation.
Punk in der klassischen musikalischen Form war schon mit der zweiten Seite des Debütalbums von 1980 gegessen, man wendete sich experimentellen, ambitionierteren Klängen zu, verehrte CAN aus dem nahen Köln.
Solch „Musiker-Musik“ muss man grundsätzlich mögen, um am jetzt neu aufgelegten vierten Album, das oft auch als selbstbetiteltes Werk gelistet wird, Spaß zu haben. Seinerzeit hatten sich Harry Rag und Band in das CAN-Studio von Holger Czukay begeben, um mit diesem das Album zu produzieren, und so klingt das auch ...
Andere mögen die beiden zentralen, langen Stücke „Nachbar“ (12:39) und „Little Nemo“ (18:03) als visionär betrachten, ich bin da raus. Und wenn Harry Rag in den Linernotes schreibt, es entstand „...
eine fast instrumentale Platte mit endlos langen Stücken, inmitten der Hochphase des deutschen Punk“, dann zeigt es, wie wie bewusst er sich des „Tabubruchs“ war und ist. Das mag man aus künstlerischer Sicht und mit großer Begeisterung für das Schaffen von Czukay spannend finden, das Hörvergnügen ist begrenzt.
Gut, dass der Output der späteren Inkarnationen von S.Y.P.H. wieder leichter zugänglich war.
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