Sydney Sprague ist ein Name, der vermutlich momentan noch eher wenigen bekannt ist. Nach einigen EPs und vereinzelten Singles erscheint nun ihr Debütalbum „Maybe I Will See You At The End Of The World“. Sydney selbst bezeichnete ihre Musik salopp als „sad girl songs“. Auch wenn man die Platte jetzt nicht im Emo-Regal finden würde, sind die Emo-Einflüsse nicht zu überhören. Immerhin war auch einer der Gründe, warum Sydney in den Hall of Justice Studios in Seattle aufnehmen wollte, dass dort schon DEATH CAB FOR CUTIE waren, die von ihr sehr oft als Inspiration genannt werden. Herausgekommen ist eine Indierock-Platte mit den bereits erwähnten Emo-Einflüssen. Eine kleine Pop-Note ist nicht von der Hand zu weisen und sorgt dafür, dass das Album wenig Angriffsfläche bietet, es nicht zu mögen. So hätte es geklungen, wenn mehr Sängerinnen der letzten zwanzig Jahre einfach mal eine Jazzmaster in die Hand genommen hätten, anstatt sich vom Computer begleiten zu lassen. Es gibt zwei Sorten von Debütalben: Die einen, wo sie sich noch finden müssen, und die anderen, wo sie genau wissen, wo es hingeht. Diese Platte gehört zu letzterem und es macht Spaß, einen neuen Sound zu hören, der sich nicht selber wiederholt.
© by Fuze - Ausgabe #86 Februar/März 2021 und Joscha Häring
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