Ob solo, einst mit den SWELL MAPS oder mit seiner Band THE JACOBITES: Nikki Sudden ist mit Sicherheit einer der großartigsten Songwriter der letzten 30 Jahre, nur dass er bis heute mal mit Band, mal ohne durch die Lande tingelt und eigentlich nie vor mehr als höchstens mal ein paar hundert Fans spielt.
Die SWELL MAPS, 1972 gegründet, zusammen mit seinem unlängst verstorbenen Bruder Epic Soundtracks, nahmen erst 1977 ihre erste Single auf, die ebenfalls wie die drei Nachfolger sowie die beiden Alben an die Spitze der britischen Independent-Charts vorstießen, bis die Band sich dann 1980 auflöste und Nikki Sudden solo weitermachte.
Auf Alive ist jetzt das Lebenswerk von Sudden auf zwei CDs komprimiert worden, die sowohl Best of... wie Einstiegsdroge sind: "Sweep The Desert" ist eine 19 Songs umfassende Zusammenstellung von Studiotracks, inklusive meines SWELL MAPS-Favoriten "Full Moon In My Pocket", und auch wenn die SWELL MAPS, schon allein wegen des Gründungsjahres, nie eine Punkband waren und die Band sich auch nicht in diesem Kontext sah, so habe ich sie, als ich in den Achtzigern auf sie stieß, immer in diesem Punk/Underground-Zusammenhang wahrgenommen.
Sehr eigenwillige Gitarrenmusik, immer schräg, nie geradlinig. Leider gibt das Booklet dieser von den verbliebenen Ex-SWELL MAPS Richard Earl, Jowe Head und Nikki Sudden zusammengestellten CD nicht viel her: ein paar Fotos, schön, aber keine Linernotes oder Band-History.
In dieser Hinsicht sollte man dann wohl eher www.nikki-sudden.com ausprobieren. Dessen "The Last Bandit"-Doppel-CD enthält 19 Songs, die von den Alben stammen sowie auch ein paar von frühen Singles.
Leider gibt´s hier im Booklet nicht als die Abbildungen der Plattencover: keine Linernotes, keine Angaben zum wann und woher der Songs. Schade eigentlich. Aber egal, die Musik macht´s, und die ist einfach wundervoll, und da mit "Jangle town" auch mein All Time-Fave enthalten ist, bin ich zufrieden.
Als Bonus gibt´s dann noch eine zweite CD mit einem unveröffentlichten Solo-Album, das Sudden irgendwo aufgetrieben hat, naja, passiert halt schon mal, dass man so ein Solo-Album irgendwo vergisst...
Wann und wo dieses eingespielt wurde verschweigt uns das Booklet freilich. Essentiell, diese beiden Scheiben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #43 Juni/Juli/August 2001 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Joachim Hiller