Eigentlich waren die beiden Dänen Henderson und Wilkenschildt dabei, in London ein Büro für das Label Cloudland einzurichten, als sie damit begannen Songs zu schreiben. Ich bin überrascht, über das, was aus da den Boxen tönt.
Auf ihrem zweiten Album "Sweet Dreams" setzen sich COPENHAGEN aus Neil G. Henderson (Gesang), Kirsa Wilkenschildt (Piano und Vibraphone) und Andy Thompson (Schlagzeug) zusammen und liefern eine wunderschön ruhige und gefühlvolle Platte ab.
Der Titel "Song for Edna" beispielsweise stammt aus der Feder von Hendersons Vater, einem Pianisten. Ursprünglich war es ein Liebeslied, geschrieben für seine zukünftige Frau Edna. Auf "Reprint" sollte dieser Titel als Zwischenmusik Verwendung finden.
Leider war der Vater zu krank, um das Stück entsprechend zu verändern, deshalb wurde es von Wilkenschildt neu arrangiert. Tragischerweise verstarb der Vater, bevor die Aufnahmen abgeschlossen wurden.
Die elf Songs auf "Repint" sind mal durchdringend, dann wieder melancholisch oder düster - kleine Geschichten von einsamen Menschen. So etwas Ähnliches habe ich auch über das Mick Harvey-Album "One Man's Treasure" (Ox #62) geschrieben und dieser Vergleich bietet sich durchaus an.
Zum einen klingt der Gesang ähnlich, zum anderen gibt es mit Serge Gainsbourg, Jacques Brel, Nick Cave und Tom Waits auch dieselben Einflüsse. (48:22) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Kay Werner