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SUPRUGA

Xaoc / Никто не в безопасности

Die so wütend und rabiat aufspielenden SUPRUGA stammen aus einer Industriestadt im Südosten des europäischen Teils von Russland, aus Samara. Im Paket werden das 2019er Album „Хаос“ („Chaos“) und die MCD „Xaoc / Никто не в безопасности“(„Niemand ist sicher“) aus dem Februar 2020 in Westeuropa neu aufgelegt. Was Frontfrau Ksenia Kundenko und ihre Mitstreiter so sehr in Rage versetzt, lässt sich nicht nachlesen. Eine Übersetzung der russischen Texte bleibt das Booklet schuldig, doch aufgestaut hat sich einiges. SUPRUGA sind eine seit 2016 bestehende Gruppe, die auf eine Black-Metal-Ästhetik abzielt und musikalisch derartige Gefilde zumindest streift. In seiner Gesamtheit ist der Ansatz des Quartetts aber ungleich weiter gefasst und hinsichtlich seiner Stoßrichtung nicht eindeutig. Blackened-Hardcore-, Post-Metal-, Noise- und Crust-Einflüsse finden ebenfalls breiten Raum. Im Zusammenspiel der genannten Stile erwächst ein interessanter, bitter gestimmter Klangkosmos. Die dunkle Emotionalität der Musik steht bisweilen in direktem Gegensatz zu den stets giftigen Vocals von Ksenia. Das ist wirkungsstark und spannend. In den Uptempo-Parts verstärkt der Gesang indes die um sich schlagenden, jähen Eruptionen. SUPRUGA zeigen sich überdies experimentierfreudig, natürlich, was unter anderem vereinzelten Cleangesang und elektronische Anreicherung mit sich bringt. Auch wenn es noch an der letzten Feinabstimmung fehlt, bietet „Xaoc / Никто не в безопасности“ viele interessante Ansätze und lohnt die Auseinandersetzung.