Immer putzig, wenn ein Label "Vinyl" im Namen trägt und dann Releases nur im CD-Format veröffentlicht, aber egal. Das Album (ihr erstes?) ist in Großbritannien (da kommen Band wie Label her) schon seit November raus, gegründet hat man sich vor fünf Jahren, BRAINIAC werden als gemeinsame musikalische Grundlage genannt, diverse Kleinformate sind auch schon erschienen, und jetzt eben das erste Album.
Das wiederum, so behauptet zumindest das Label im Info, habe Eli Janney von GIRLS VS. BOYS produziert, doch seltsamerweise steht da im Booklet was anderes - lediglich für den Mix des als Bonus-Video enthaltenen "Infomercial" ist der Herr hier ausgewiesen.
Wie war das noch von wegen sich mit fremden Federn schmücken? Und dabei hat der Dreier das doch gar nicht nötig, ist auch ohne Namedropping konkurrenzfähig und definitiv interessant für Menschen, die hochtourigen Noiserock moderner Bauart bevorzugen, wie man ihn auch von MCLUSKY oder IKATA COLT kennt, der letztlich eher amerikanischen Vorbildern als britischen folgt.
Dazu kommt eine angenehme Rythmuslastigkeit, ein durchweg sehr treibender und irgendwie elektronisch anmutender Beat, und auch an dieser Stelle widersprechen sich Booklet und Info: hier steht was von Drum-Machine, da was von einem neuen Schlagzeuger.
Okay, BIG BLACK waren da, wo THE MARTINI HENRY RIFLES heute stehen, mit Songs wie "Benito" schon vor zwanzig Jahren, aber ein Argument gegen diese Band, die an anderer Stelle auch beinahe poppige Elemente und fiebrige Wavebeats à la RADIO 4 einsetzt, ist das nicht.
Kann man als Freund entsprechender Klänge ruhig ausprobieren, möchte ich da als abschließendes Fazit anmerken, wie weit die Band damit kommt, wird sich zeigen. (33:15) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Manuel Möglich
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller