Eine Band, die sich 2016 gründet und ein Jahr später in kürzester Zeit ihr Debütalbum produziert – kann das gut gehen? Oh ja! Denn Frontmann Skyler McKee plante dieses Projekt insgeheim schon, da besuchte er noch die Schule. Mit seinen „happy tunes by sappy dudes“, wie er es nennt, verfolgt der Kalifornier einen ernsten Hintergedanken: SUPER WHATEVR sind ein Projekt, das Menschen mit mentalen Problemen bewusst helfen soll, ungesunde Verhaltensweisen und beginnende Depression einzudämmen. Skyler möchte die Leute auf dem Weg der Besserung begleiten. Ein ambitioniertes Ziel. Lyrics wie „If you like being alone then come and find me“ und „I wanna kill myself, but I could read a book instead“ lassen jedoch erahnen, dass sich zwischen den Zeilen auch ein Augenzwinkern versteckt. Eine gewagte Herangehensweise. SUPER WHATEVR begegnen dem Hörer direkt, dabei aber mit einer kleinen Portion Spaß im Gepäck, allerdings fernab von „alles ist perfekt – nichts läuft schief“. Es geht um einen realistischen Umgang mit den Betroffenen. Und das mit jeder Menge Rock, ein bisschen Roll und erwachsen klingendem Indie – alles durchweg tanzbar. Beispielsweise „Bloomfield“ macht nicht zuletzt aufgrund seiner coolen Bassline richtig gute Laune. Und dennoch steckt eine lockere Ernsthaftigkeit in den charmanten Ohrwürmern, die so viel mehr bedeutet als nur gute Musik.
© by Fuze - Ausgabe #68 Februar/März 2018 und Jeannine Michèle Kock