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ASSASSUN

Sunset Skull

Alexander Leonard Donat aus Berlin, dessen Großvater ein erfolgreicher Komponist in der DDR war, hat mit seinem dunklen Dark-Wave-, Electronic- und EBM-Projekt VLIMMER, mit dem er 18 (!) EPs veröffentlichte, bereits dystopisch vorgelegt und sein neues Projekt ASSASSUN steht dem in nichts nach. Seine dunkle Stimme wirkt mitunter wie eine düstere Crooner-Version von Dave Gahan. „Sunset Skull“ liefert apokalyptische, von rigoroser Percussion und krachigen Industrial-Elementen getriebene Soundscapes zum Untergang. Mitunter sind die Tracks auch komplex verschachtelt und nicht simpel-plakativ. Vielleicht hätten CABARET VOLTAIRE seine Tracks gemocht. Die Songs konzentrieren sich auf irrationale, lang erlittene Emotionen und Themen wie Bosheit und Trennung und der sinistre Rhythmus ist so bestrafend wie die Gefühle und die Kälte selbst. „The world I will leave“ erinnert ein wenig an SHOCK THERAPY und hätte die B-Seite von „Hate is just a four letter word“ sein können. „Wer die Dunkelheit beleuchtet, um sie zu belehren, was sie sei, der zerstört sie“, sagte einmal der Literatur- und Theaterkritiker Ludwig Börne (1786-1837), aber Alexander Leonard Donat belehrt nicht die Dunkelheit, er zieht vielmehr seine Lehren und die Essenz aus ihr.