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SUNDOWNING

In The Light Of Defeat, I Cease To Exist

Ich hasse diese Momente der Panik: SUNDOWNING ... habe ich was verpasst? Rezension des Album „Seizures Of The World“ 2012 im Ox, ein Jahr später eine Split-7“ mit RED APOLLO – und seitdem nichts mehr von den atmosphärischen Post-Whatever-Sludgern aus Essen? Und siehe da, „In The Light Of Defeat, I Cease To Exist“ ist tatsächlich das erste Lebenszeichen seitdem. Erschienen ist das Album (transparentes Vinyl) passend auf Isolation Records, dem Label, das Gitarrist Pascal mitbetreibt. Seit 2014 war die Band auf Eis gelegt, jetzt fanden Christoph Wietzorek, Pascal Thönnißen, Markus Uhle und Sebastian Busch wieder zusammen und lassen ihrer Leidenschaft für maximalst intensive, doomige und zugleich atmosphärische, bisweilen fast schon soundscapehafte Klänge in Nachbarschaft zu, wie sie selbst schreiben, SUNN O))), CULT OF LUNA und AMENRA freien Lauf. Unterstützt wurden sie dabei von Nikita Kamprad (DER WEG EINER FREIHEIT), der die Aufnahmen im Ghost City-Studio im Sommer of 2021 betreute und auch abmischte. Gesanglich ist zwischen intensivem Schreien und gesprochenen Passagen eine große Bandbreite abgedeckt, mit Dylan Walker von FULL OF HELL gibt es bei „Imminent ache“ sogar einen Gast. SUNDOWNING lassen insgesamt die Genre-Standards zwar nicht komplett hinter sich, fügen aber durch sphärische, leise Passagen und eher reduzierte, aber nicht weniger intensive Parts durchaus noch Momente hinzu, die an Terrain erinnern, das etwa SWANS vor über dreißig Jahren schon erkundeten. Ein spannendes Comeback, dessen Artwork allerdings eher eine DIS-Band hätte vermuten lassen.