Im Bereich Neo-Psychedelic kommt man aktuell nur schwer an Ripley Johnson vorbei und seinen Bands WOODEN SHJIPS und MOON DUO, die bekifft und extrem entspannt um sich selbst kreisen. Kaum jemand macht gerade schöneren Wattebäuschchen-Psych-Pop, der trotz eines möglichst repetitiven Sounds auch noch echte Hitqualitäten besitzt, irgendwo zwischen THE BRIAN JONESTOWN MASSACRE und KRAFTWERK. Mit ROSE CITY BAND, die bereits 2019 eine Platte aufnahmen, hat sich Johnson jetzt ein weiteres Ventil für seinen kreativen Überdruck geschaffen. Auch ROSE CITY BAND tragen unverkennbar Johnsons Handschrift, angefangen bei seinem seltsam weggetretenen Gesang bis hin zum krautrockigen loopartigen Songwriting. Was ROSE CITY BAND von WOODEN SHJIPS und MOON DUO unterscheidet, ist die deutlich countryeske und bluesige Note, die den Bogen spannt von GRATEFUL DEAD bis hin zu GUN CLUB, aber ebenfalls wieder Johnsons Händchen für eingängige Popsongs zeigt, wenn er sich nicht gerade in trippigen Instrumentalpassagen verliert. Schon erstaunlich, wie sich ein Musiker hier mit drei Projekten selbst Konkurrenz macht. Aber wer WOODEN SHJIPS und MOON DUO sagt, muss auch ROSE CITY BAND sagen, denn Johnsons Songwriting ist einfach viel zu infektiös – also im positiven Sinne.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #157 August/September 2021 und Thomas Kerpen
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