„Like Bobby Bland teaming up with the SHOCKING BLUE“, steht auf der MySpace-Seite des Trios aus Leeds geschrieben, doch trifft dieser charmante Vergleich den Nagel nicht zur Gänze auf den Kopf. Tatsächlich bricht nämlich, kaum dass die CD im Schacht verschwunden ist, ein furioser Trommelwirbel vom Zaun und ein pulsierend nach vorne peitschender Basssound lässt Arme und Gebein für die folgenden elf Songs nicht mehr ruhen.
Dabei gelingt es den SUGARS eine düster-unheilschwangere wie auch sexuell latent aufgeladene Spannung zu erzeugen, was insbesondere dem perfekt harmonierendem Wechselgesang zwischen dem soulig-aufgekratzten Gitarristen Matt Bolton und der eher distanzierten Bassistin Anna Greenway geschuldet ist.
Von der Grundatmosphäre erinnert das an die MAKERS zu „Psychopathia Sexualis“-Zeiten, doch verstehen sich die aparten Engländer auch darauf, das Ganze je nach Belieben mit MC5- und Hendrix-mäßigen Gitarrenparts zu garnieren, Ausflüge in den Rockabilly und Doo-Wop zu unternehmen oder auch mal einen hypnotischen Blues-Stomper rauszuhauen.
Gar nicht erst zu reden von meinem Favoriten, dem nur allzu offensichtlich von Screaming Jay Hawkins inspirierten „Heaven knows“. Dass die Platte trotzdem noch homogen wirkt und sich hervorragend an einem Stück durchhören lässt, ist gewiss auch ein Verdienst des Produzenten Will Jackson – chapeau, der Herr! Dann können ja die Geschwister White endlich ihren wohlverdienten Ruhestand antreten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Ben Bauböck