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ROSIE TUCKER

Sucker Supreme

Es tut sich etwas bei den alten weißen Männern. Mit dem vor wenigen Monaten erschienenen „Driver“ von ADULT MOM und dem hier vorliegenden „Sucker Supreme“ von Rosie Tucker gibt der Punkrock-Riese Epitaph nicht-binären Künstler:innen eine Plattform. Tuckers drittes Album startet direkt mit dem flotten Indiepop-Song „Barbara Ann“, Zeilen über vegane Steaks („There ain’t nothing you can’t shape from corn and soybeans“) und „Bababa“-Chören. Musikalische Inspiration sucht Tucker abseits von Gitarren-Songschreiber:innen und findet diese in alter Musik – etwa von der brasilianischen Siebziger-Girl-Group QUARTETO EM CY – oder auch Popmusik. Neben den Rock- und Folk-Stücken gibt es gelegentliche elektronische Spielereien. Bei „Arrow“, einem Coversong des Anti-Folk-Künstlers Jeffrey Lewis, verfällt Tucker in Rap-ähnlichen Sprechgesang. Textlich ist „Sucker Supreme“ durchzogen von Referenzen an Amphibien und Reptilien. Besonders Frösche haben es Tucker angetan: „Es gibt dieses Element des Amphibischen, das auf eine queere Weise sehr interessant ist. Die Fähigkeit, sich zwischen den Welten hin und her zu bewegen, an verschiedenen Orten zu existieren – die Einzigartigkeit dieser Erfahrung bezieht sich für mich definitiv auf Gefühle von Gender Queerness und Bisexualität.“