Die Münchner wissen genau, wo sie hin wollen: Sie würden gerne klingen wie NOTHINGTON, THE LAWRENCE ARMS, DILLINGER FOUR oder THE FLATLINERS mit einem Schlag Pop-Punk. Musikalisch ist das aber zu glatt und auswechselbar, ohne Ecken und Kanten. Dazu scheitern CAPTAIN ASSHOLE trotz mehrstimmigem und abwechselndem Gesang in verschiedenen Variationen an ihrem Anspruch. Die Songs wollen bei mir einfach nicht zünden. Sie dümpeln so vor sich in ihrem vorhersehbaren Soundgewand. Das Gewand wird auch nie gewechselt. Es gibt keine kleinen Akzente, die das Album irgendwie auffrischen würden. Deshalb empfinde ich die Spielzeit der Songs auch als sehr lang und ertappe mich bereits nach einer Minute dabei, auf die Zeitanzeige zu schauen, in dem Gefühl, dass der Song schon dreieinhalb Minuten läuft. Ich will nicht ausschließen, dass der Captain Potenzial hat, aber das wird auf diesem Album nicht abgerufen. Von dem albernen Bandnamen ganz abgesehen.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #162 Juni/Juli 2022 und André Hertel