Zwölf Songs, an einem Tag im Studio aufgenommen, das waren noch Zeiten, damals 1989, als Grindcore laufen lernte. So wie die frühe Death-Metal-Szene in Schweden von einer Handvoll Musiker geprägt wurde, war auch die Grind-Szene überschaubar. Neben RIGHTEOUS PIGS hatte Gitarrist Mitch Harris als einer der Hauptakteure noch sein DEFECATION-Projekt am Laufen und sollte kurz nach Veröffentlichung von „Stress Related“ als Amerikaner nach England übersiedeln und fortan NAPALM DEATHs Sound prägen.
„Stress Related“ war innerhalb nur eines Jahres der zweite Longplayer des Quartetts aus Las Vegas, ging aber vom puren Grind der „Live And Learn“-LP weg, um in einer musikalischen Verquickung von Grind und Death mit gehörigem Hardcore-Anteil zu münden.
Während die Songs häufig im Midtempo grooven, vermeidet Sänger Joe Caper den schon damals üblichen Growl-Standard und drückt mit seiner Mischung aus Hardcore-Shouts und Grunts den Songs einen ganz eigenen Stempel auf.
Perfekt ist „Stress Related“ weder aus technischer noch aus spielerischer Sicht, das hier ist aber auch gottverdammter ursprünglicher Grindcore, kein polierter Hair-Metal. 180g-Vinyl.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Ollie Fröhlich