Der Preis für die lässigste Band der Ausgabe geht an: CALLA. Damit hat der Dreier aus New York seinen Titel souverän verteidigt, den er schon anlässlich der Veröffentlichung des Vorgängers namens "Collisions" ergattern konnte.
Neue Wege werden auf "Strength In Numbers" wirklich nicht beschritten, aber wieso auch? CALLA spielen Songs, bei denen es sich für Musiker anbietet, in sich versunken auf der Bühne zu stehen und durch den Nebel auf die eigenen Füße zu starren.
Auch Aurelio Valle übt am Mikrofon schüchterne Zurückhaltung und flüstert seine Botschaften eher. Spannend ist das Ganze trotzdem: hypnotische Bassläufe, stumpfes Schlagzeug und ein Sound, der hinter den Instrumenten ganz neue Klangwelten eröffnet.
Hinter der lässigen Fassade brodelt es gewaltig, und das erzeugt eine gewisse Schizophrenie. "Strength In Numbers" funktioniert nämlich als Rockalbum ebenso gut wie als Album zum Entspannen.
Wären CALLA lauter, dann würde ich sie mit den früheren BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB vergleichen - auch weil die Musik trotz allem sehr nach Lederjacken klingt. So aber bleibt diese Band ein Zwischending: Einerseits passt sie wunderbar zwischen die düsteren, waveigen Rockbands dieser Tage, andererseits macht sie ihr eigenes Ding.
Und sie setzt Maßstäbe in Sachen Coolness. (52:47) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Christian Meiners
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Christian Meiners