CHAINS OF LOVE

Strange Grey Days

Aus dem kühlen kanadischen Vancouver kommt mit „Strange Grey Days“ eines der stärksten Debütalben des Jahres. Mittels denkbar simpler Instrumentierung (Gitarre, Orgel, Bass, Drums) eingespielte Teenage-Soul-Schnulzen im Geiste von Girl-Ensembles wie den SHANGRI-LAS, den SHIRELLES oder Phil Spectors großartigen RONETTES drücken die fünf um Gitarrist/Produzent Felix Fung sowie die unfassbar charmante Chanteuse Nathalia Pizarro mächtig auf die Tränendrüse.

Manche der Songs besitzen fast die gleiche schwermütige Tragik wie die todtraurigen New-England-Moody-Folkpunk-Melodramen. Also geht es hier meistens in Moll zur Sache. Das tut den Songs keinen Abbruch, erstaunlich tiefgründige Kompositionen, wie sie etwa der junge Brian Wilson für seine „Pet Projects“, die HONEYS oder die wunderbaren AMERICAN SPRING schrieb und produzierte, überzeugen auf ganzer Länge.

Apropos Länge: das ist der einzige Fehler des Albums, es ist zu kurz, ich brauche mehr!