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BARONESS

Stone

Welch musikalisches Genie sich hinter BARONESS verbirgt, wird mir besonders bewusst, wenn ich mir vor Augen führe, dass „Stone“, das sechste Album der Band, ebenso vor Spielfreude, Ideenreichtum, Grenzüberschreitungen und songwriterischer Finesse sprüht wie alle fünf Releases davor. Diese Band will einfach nicht müder, unkreativer oder auch nur den kleinsten Deut langweiliger werden. Man muss bei jedem neuen Album den Hut vor der unbändigen Kreativität von BARONESS ziehen. Ebenfalls bewundernswert ist, dass bei all der Tiefe so viel Eingängigkeit möglich ist. Von Sperrigkeit fehlt hier trotz Komplexität jegliche Spur. „Stone“ zündet beim ersten Hören und entfaltet sich auch nach zig Durchgängen immer noch ein kleines Stückchen mehr. Dabei entwickelt die Platte vom wunderschönen und kurzen Opener an einen Sog, der bis zum großen Finale nicht nachlassen will. Noch ist es mir nicht gelungen, „Stone“ vorm Ende auszumachen. Der Wechsel aus sehr melodischen Einschüben und Prog-Metal-Riffs mag anfangs allzu bekannt wirken, aber BARONESS wissen gekonnt, Gewohntes mit Neuem so zu mischen, dass das Interesse dabei maximal hochgehalten wird. Immer wenn man denkt, ach, das war jetzt typisch BARONESS, schlagen sie kleine Haken und binden neue Ideen ein. Immer wenn man glaubt, man wisse, was als Nächstes folgt, wird man überrascht. Dabei hat das Album einen ganz eigenen Spannungsbogen, der gekonnt die Hörer in den Bann zieht. Zu jeder Zeit will man wissen, welche kleinen Experimente da noch versteckt sein mögen im folgenden Song und in dem danach und dem danach. Und wenn man dann das Ende von „Bloom“ erreicht hat und der Bogen zum Opener „Embers“ geschlagen wurde, will man direkt erneut eintauchen in diese Reise, die „Stone“ bietet. Bei mir folgte auf den ersten Durchgang sofort der zweite und erst gegen Ende fiel mir auf, wie angenehm leicht man durch „Stone“ aus der Zeit fällt, alles andere ausblendet und voll und ganz in der Musik aufgeht. Und all das macht unglaublich viel Spaß. Es fällt mir schwer, ein solches Hörerlebnis treffend in Worte zu fassen. „Stone“ muss man ohne Ablenkungen erlebt haben – und das am besten mehrfach, um dem Album Raum zur Entfaltung zu geben.