JOHNNIE ROOK

Stimmungsgerät

Der Regler des „Stimmungsgeräts“ auf dem Cover zeigt unmissverständlich, welche Tonlage hier angeschlagen wird: Punkrock. Sieht von außen schon mal gut aus, das dritte Album der Berliner, äh, Pankower Band.

Die Dankes- und Grußliste ist um einiges länger als beim Vorgänger „Rabatz“ (siehe #83), die Band hat den Sprung aus dem Kiez geschafft. Und sie hat bei zwei Songs mit Gunnar von DRITTE WAHL und Nika (DIVAKOLLEKTIV) prominente Unterstützung beim Gesang.

Die Stimme von Sängerin Franziska ist zweifelsohne prägend, im Duett mit DW-Gunnar ist sie aber noch besser! Demzufolge ist das gemeinsame „Kanonenfutter“ ein Wahnsinnssong mit sägenden Gitarren und formidabler Gesangsarbeit.

Ein Killer, der vom Sound auch von DW hätte stammen können. Überhaupt ist der gitarrenlastige, technisch anspruchsvolle Sound extrem treibend und kraftvoll. Das Album hat eine ungeheure Durchschlagskraft, gönnt sich kaum Ruhe – leider ein offensichtliches Manko, welches von den wenigen gedämpften Momenten nicht ausgeglichen werden kann.

Offensiv, direkt und ungeschminkt preschen die 16 melodischen Uptempo-Stücke aus den Boxen und drehen sich kritisch-nachdenklich um „Freundesammler“ und die schöne neue Welt. Und um „Punkrockmädchen“.

Ach, ja und um „Pankow“, denn „das ist das echte Zentrum von Berlin“. Gutes Album, relevante Band. (Diese Band war auf der Ox-CD 106 zu hören)