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BILL FAY

Still Some Light (Part 1)

Kommerziell in den Sechzigern und Siebzigern erfolglos und trotz damaligem Majorlabel-Deal von kaum jemandem wahrgenommen. Als der Musiker David Tibet, Kopf der Band CURRENT 99, um 2000 herum durch einen Tipp von Jim O’Rourke erstmals etwas von Bill Fay zu hören bekam, war diesem klar, dass er Fay würde finden müssen, um dessen Werke bekannter zu machen. So kam es nach längerer Suche zu einer seither bestehenden Freundschaft und vor allem für Fay einem höheren und angemesseneren Bekanntheitsgrad. Seit 2009 gab es sogar gefeiertes neues Studiomaterial. Das hier vorliegende Album sind Aufnahmen, teils Demos, aus den Jahren 1970/71. Es wird schnell klar, weshalb ihm damals der Erfolg nicht vergönnt war, er ist seiner Zeit schlicht zu weit voraus gewesen. Denn auch wenn es sich hier deutlich um Sound aus den frühen Siebzigern handelt, ist die Art und Weise, sei es Psychedelic oder Folk, so ganz anders, als man es von Wegbegleitern aus der Epoche kennt. Das trifft auch auf den Gesangstil zu, der oft wie ein eindringlicher Vortrag wirkt. Eigentlich war das Independent, bevor der Stil erfunden wurde. Dass sich Größen wie Nick Cave, Marc Almond oder Jeff Tweedy heute vor Fay verneigen und ihn als großen Einfluss ansehen, zeugt von dessen Qualitäten.